Projektabschluss:
„Hauswirtschaft stärken in Niedersachsen:
Förderung und Qualitätssicherung haushaltsbezogener Dienstleistungen 2022 – 2023“
Das zweijährige Projekt der Landesarbeitsgemeinschaft Hauswirtschaft Niedersachsen e.V (LAG HW Nds.) "Stärkung der Hauswirtschaft in Niedersachsen: Förderung und Qualitätssicherung haushaltsbezogener Dienstleistungen" endete zum Jahresende 2023. Das Projekt wurde finanziell gefördert vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Ziel des Vorhabens war es Rahmenbedingungen existierender haushaltsbezogener Dienstleistungsangebote systematisch zu erfassen und praktisch umsetzbare Empfehlungen zur Förderung von Existenzgründungen für hauswirtschaftliche Dienstleistungen in Niedersachsen zu formulieren.
Die Online-Befragung und die Gespräche mit Anbietern, Beratungsstellen und pflegenden Angehörigen sowie Diskussionen mit Expertinnen und Experten verschiedener Professionen im Themenkontext zeigen, dass auch Niedersachsen von einer befriedigenden Lösung für die ambulant hauswirtschaftlichen Dienstleistungen noch weit entfernt ist. Dies ist eine interdisziplinäre Herausforderung für die Profession Hauswirtschaft, aber auch für verschiedene Ministerien, Kranken- und Pflegekassen.
In dem Statement zu ambulant hauswirtschaftlichen Dienstleistungen, das in einem Entwurf bei der Projektabschlusstagung im Oktober 2023 vorgestellt wurde, sind Projektergebnisse daraus abgeleitet und Forderungen formuliert. (www.lag-hw-nds.de/aktuelles/statement-lag-2023-final.pdf). So besteht Bedarf an Quartierslösungen und an Transparenz für Angebote und deren angemessene Entlohnung sowie an einer besseren Vernetzung von professionellen ambulanten pflegerischen und hauswirtschaftlichen Dienstleisterinnen und Dienstleistern.
Ehrenamtlich hauswirtschaftlich erbrachte Dienstleistungen (über Nachbarschaftshilfe, Seniorenbegleitung, etc.) werden derzeit in Niedersachsen ohne fachlich vermittelte hauswirtschaftliche Kompetenzen erbracht. Künftig soll es hierzu Qualifizierungsangebote geben, die auch Arbeitsschutzthemen beinhalten. Gefordert werden zudem Informationskampagnen für Arbeitskräfte und private Haushalte über Risiken der Schwarzarbeit sowie eine landesweit einheitliche Regelung für die Bezahlung von Fahrzeiten für Arbeitskräfte im ambulanten Bereich, vor allem im ländlichen Raum.
So begrüßenswert die Möglichkeit in Niedersachsen seit kurzem ist, dass Einzelpersonen als Anbieter ambulant hauswirtschaftlicher Dienstleistungen zugelassen werden, so problematisch ist deren Verdienstmöglichkeit, wenn die Konzentration nur auf Kundinnen und Kunden mit Pflegegrad erfolgt. Gefordert wird, fachlich professionell erbrachte hauswirtschaftliche Dienstleistungen adäquat und vergleichbar wie pflegerische Leistungen zu bezahlen und über die Öffentlichkeitsarbeit den Wert dieser Dienstleistungen für alle Haushalte mehr in das gesellschaftliche Bewusstsein zu rücken.
Die LAG HW Nds. wird sich weiter mit dem Thema ambulant hauswirtschaftlicher Dienstleistungen beschäftigen und in Kontakt mit den zuständigen Ministerien und Verbänden in Niedersachsen bleiben.
Die LAG HW Nds. ist der Dachverband der hauswirtschaftlichen Verbände Niedersachsens und bundesweit vernetzt. Sie setzt sich für die Interessen der Hauswirtschaft in Niedersachsen ein.