Förderung und Qualitätssicherung haushaltsbezogener Dienstleistungen 2022 – 2023.
Die LAG HW Nds. bearbeitet seit 01.02.2022 bis Ende 2023 unter Leitung von Prof. em. Dr. Elisabeth Leicht-Eckardt ein Projekt zur Förderung und Qualitätssicherung haushaltsbezogener Dienstleistungen. Das Projekt wird vom Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz mit 99.500 Euro gefördert.
Hintergrund ist der gestiegene Bedarf an haushaltsbezogenen Dienstleistungen auch in Niedersachsen, der aktuell nicht befriedigt werden kann. Die Situation hauswirtschaftlicher Unterstützung für private Haushalte soll in diesem Projekt beispielhaft dargestellt und Lösungsmöglichkeiten für das aktuell ungenügende Angebot - eventuell in Kombination mit anderen haushaltsnahen Dienstleistungen erarbeitet werden.
Hierfür sollen Rahmenbedingungen für Existenzgründungen sowie für mögliche Ansätze einer Versorgung im Quartier erarbeitet werden. Die LAG HW Nds. führt hierzu schriftliche Befragungen bei vorhandenen und potenziellen Anbieten und Unterstützern sowie Workshops mit Expertinnen und Experten aus dem Bereich haushaltsnaher Dienstleistungen durch.
Informationen bei: A.Bartke@lag-hw-nds.de
Projekt: „Hauswirtschaft stärken in Niedersachsen: Förderung und Qualitätssicherung haushaltsbezogener Dienstleistungen 2022 – 2023“
Nach zweijähriger Bearbeitung endete das Projekt der Landesarbeitsgemeinschaft Hauswirtschaft Nds. (LAG HW Nds.) „Stärkung der Hauswirtschaft in Niedersachsen: Förderung und Qualitätssicherung haushaltsbezogener Dienstleistungen“ zum Jahresende 2023. Das von Frau Prof. em. Dr. Elisabeth Leicht-Eckardt geleitete Vorhaben wurde finanziell gefördert vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
Ziel war es Rahmenbedingungen existierender haushaltsbezogener Dienstleistungsangebote systematisch zu erfassen und praktisch umsetzbare Empfehlungen zur Förderung von Existenzgründungen für hauswirtschaftliche Dienstleistungen in Niedersachsen zu formulieren.
Eine Online-Befragung und Gespräche mit AnbieterInnen, Beratungsstellen und pflegenden Angehörigen sowie Diskussionen mit Expertinnen und Experten verschiedener Professionen im Themenkontext zeigen, dass für ambulant hauswirtschaftliche Dienstleistungen auch in Niedersachsen eine befriedigende Lösung noch weit entfernt ist und ebenso eine interdisziplinäre Herausforderung für die Profession Hauswirtschaft, aber auch für verschiedene Ministerien, Kranken- und Pflegekassen darstellt.
In einem Statement zu ambulant hauswirtschaftlichen Dienstleistungen, das in einem ersten Entwurf bei der Projektabschlusstagung am 26. Oktober 2023 vorgestellt wurde, sind Projektergebnisse und daraus abgeleitet Forderungen formuliert (www.lag-hw-nds.de/aktuelles/statement-lag-2023-final.pdf).
In dem Projekt ist deutlich geworden, dass nach wie vor der Anteil an Schwarzarbeit sehr hoch ist und das Bewusstsein für diese Problematik nur sehr gering ist. Zudem sind den Haushalten verfügbare AnbieterInnen und Angebote für ambulant hauswirtschaftliche Dienstleistungen oft nicht bekannt und der bestehende sowie weiter steigende Bedarf übersteigt das Angebot bei weitem. Problematisch sind neben dem Personalmangel und die sehr unterschiedliche Entlohnung der Arbeitskräfte auch die unzureichende Finanzierung hauswirtschaftlicher Dienstleistungen durch Kranken- und Pflegekassen. Falsche Erwartungshaltungen der Haushalte treffen auf eine geringe Bereitschaft von Pflegediensten zur Übernahme hauswirtschaftlicher Dienstleistungen. Ehrenamtliche Kräfte können diese Lücke nur begrenzt schließen, da sie über keine vorgegebene hauswirtschaftliche Qualifizierung verfügen, obwohl sie entsprechende Leistungen übernehmen sollen. Hauswirtschaftliche Kompetenz fehlt oft auch bei EntscheidungsträgerInnen und gewerblichen DienstleisterInnen.
Notwendig sind eine verstärkte Kooperation zwischen den beiden Professionen Hauswirtschaft und Pflege und zur regionalen Bedarfsdeckung eine transparente Präsentation und Vernetzung der AnbieterInnen ambulant hauswirtschaftlicher Dienstleistungen. Dazu muss die professionelle Hauswirtschaft ihre Anforderungen und Leitlinien zur Qualitätssicherung ambulant hauswirtschaftlicher Dienstleistungen entsprechend den Standards in der Pflege definieren und als überprüfbare Niveaus formulieren. Vor allem im ländlichen Raum besteht keine Möglichkeit der individuellen Erwerbssicherung durch ambulant hauswirtschaftliche Dienstleistungen, sofern der Fokus nur auf der Versorgung und Betreuung von Menschen mit einem Pflegegrad liegt.
Gefordert wird von der LAG HW Nds. als Ergebnis des Projekts „Hauswirtschaft stärken in Niedersachsen: Förderung und Qualitätssicherung haushaltsbezogener Dienstleistungen 2022 – 2023“ fachlich professionell erbrachte hauswirtschaftliche Dienstleistungen adäquat und vergleichbar pflegerischen Leistungen zu bezahlen und über gezielte Öffentlichkeitsarbeit den Wert dieser Dienstleistungen für alle Haushalte mehr in das gesellschaftliche Bewusstsein zu rücken. Gefordert werden von der LAG HW Nds. weiterhin Informationskampagnen über Risiken der Schwarzarbeit für Arbeitskräfte und private Haushalte und eine landesweit einheitliche Regelung für die Bezahlung von Fahrzeiten für Arbeitskräfte im ambulanten Bereich, vor allem im ländlichen Raum. Zudem soll es künftig eine finanzielle Unterstützung für Interessierte geben, die an Existenzgründungsseminaren sowie an hauswirtschaftlichen Aus- und Fortbildungen teilnehmen.
Die LAG HW Nds. wird sich auch weiterhin mit dem Thema ambulant hauswirtschaftlicher Dienstleistungen beschäftigen und dazu in Kontakt mit den zuständigen Ministerien und Verbänden in Niedersachsen bleiben.
Die LAG HW Nds. informiert über den Projektstand zu dem vom Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz geförderten Projekt „Stärkung der Hauswirtschaft in Niedersachsen: Förderung und Qualitätssicherung haushaltsbezogener Dienstleistungen 2022 – 2023“ in beigefügtem Zwischenbericht 2022.
Für Fragen und Anregungen stehen wir Ihnen gerne unter info@lag-hw-nds.de zur Verfügung.
Zwischenbericht | Stand November 2022 (pdf-Dokument, 111 KB)